Erwünschte Verhalten belohnen
Man clickt und belohnt ein Hundeverhalten, welches man für erwünscht hält. Durch diese Belohnung wird für den Hund ein Anreiz geschaffen, das Verhalten zu wiederholen.
Was hilft es Brücken zu schlagen?
Nun kann man sich fragen, warum man nicht direkt belohnt, sondern erst die Brücke übers clicken herstellt und danach eine Belohnung folgt. In Situationen, in denen man den Hund in Entfernung belohnen möchte oder er nur einen sehr kurzen Moment das gewünschte Verhalten zeigt, ist eine direkte Belohnung schwer oder gar nicht möglich. Die Assoziationszeit, also die Zeitspanne, in der der Hund eine Verbindung zwischen der Belohnung und seinem Verhalten herstellen kann, beträgt eine sehr kurze Zeitspanne. Daher ist der Click zeitgenauer. Zudem hat man eine Möglichkeit, Verhaltensweisen, die entfernt gezeigt werden, zu belohnen.
I remember sitting in psychology class learning about Pavlov, thinking “Those stupid dogs.” Then the bell went and we all had lunch.
Gary Delaney
Physiologische Vorgänge im Gehirn
Wissenschaftlich gesehen schütten die Gehirnzellen Dopamin aus, bei oder nach Ereignissen, die Vergnügen bereiten. Dopamin gilt als Schlüsselsubstanz, die bestimmte Dinge wie Essen oder Spielen, als schön und wiederholenswert erscheinen lässt. Nach neueren Erkenntnissen ist die Dopamin-Ausschüttung nicht nur an die Belohnung gekoppelt, sondern signalisiert auch, dass ein belohnenswertes Ereignis winkt.
Ein Schweizer Neurophysiologe hat nachgewiesen dass eine Dopamin-Ausschüttung auf ein bestimmtes Zeichen hin stattfand, wenn diesem Zeichen jeweils eine Futterbelohnung folgte. Doch nachdem die Tiere den Zusammenhang zwischen dem Zeichen und der Belohnung begriffen hatten, hörte die Dopamin-Ausschüttung überraschenderweise auf, sobald sie nur noch das Futter erhielten. Damit wird das Zeichen (z.B. das Clickgeräusch) für den Lernvorgang entscheidender als die Belohnung als solche – Vorfreude ist also doch die schönste Freude!
Sprachform
Das Clickertraining ist eine klare und eindeutige „Sprache“, mittels der man dem Hund erklären kann, was für ihn lohnend ist. Die Kommunikation wird verbessert und dadurch die Beziehung zum Hund. Die meisten Hunde werden lerneifrig, konzentrieren sich besser und werden erfindungsreich in ihren Problemlösungen. Es macht ihnen Spaß zu lernen. Geduld und Verständnis für den Hund sind dabei wichtig.
Auszug aus dem Buch „Hunde erziehen mit dem Clicker“ von Katja Krauß, KOSMOS Verlag